Menschenbild Hobbes
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Egoismus ist das am stärksten ausgeprägte Charaktereigenschaft des Menschen
- oftmals streben die Menschen etwas an, was sie nicht gemeinsam genießen können
-> daraus entsteht ein
Konkurrenzkampf
- manche Menschen wollen unter ihres Gleichen eine höhere Position einnehmen
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Ruhmsucht
- Menschen wissen, dass ihre Art immer die
Selbsterhaltung und den Schutz der eigenen Person anstrebt und alles dafür tun würde
-> Es entsteht
Misstrauen
Daraus folgt: Menschen können nicht friedlich unter ihres Gleichen leben. Egal ob aus Ruhmsucht, Misstrauen oder Konkurrenzkamp heraus -
immer führt das Handeln der Menschen zum Krieg. Hobbes denkt, dass dieses Handeln auf
natürlich veranlagte Triebe zurückzuführen ist. Er sagt, dass die Menschen erst anfangen rational zu denken, wenn sie sich in einer
Grenzsituation befinden und um das Erhalten des eigenen Lebens fürchten müssen. Dann schaltet die
Vernunft ein und die
Menschen lernen "notgedrungen" friedlich miteinander zu leben. Dies können sie allerdings nur, wenn sie sich
Gesetze festlegen, die alle befolgen müssen. Außerdem
brauchen die Menschen eine Person, an der sie sich orientieren können und die sie führt.
Kritik am Menschenbild Hobbes:
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Hobbes geht davon aus, dass alle Menschen gleich sind. Er bezieht nicht die
Erziehung und die gesammelte Erfahrung, die einen Menschen prägen können, mit ein.
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Hobbes bezeichnet Ruhmsucht, Konkurrenzkampf usw. als menschliche Triebe, sieht den im Gegensatz dazu stehenden
menschlichen Trieb, eine Gemeinschaft zu bilden und Anerkennung zu erfahren, der den Menschen am Leben erhält, allerdings nicht.
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Hobbes denkt, dass das menschliche Streben nach etwas immer im Krieg endet. Er berücksichtig nicht die
Individualität des menschlichen Charakters, d.h. dass nicht alle Menschen ihr Streben nach Macht zu ihrer höchsten Priorität machen.
- Hobbes Ansichten sind veraltet denn unsere
Gesellschaft ist zu gebildet und kann auf zu viele Erfahrung zurückgreifen, als das sie sich von ihren Trieben leiten lässt. Außerdem entwickeln wir Menschen mittlerweile im Laufe unserer Erziehung
moralische und ethische Grundsätze, die es uns oft nicht ermöglichen, egoistischen Handeln mit unserem Gewissen zu vereinbaren.
Daraus folgt: Wir denken,
dass Hobbes Recht hat, wenn er sagt, dass Egoismus ein natürlich veranlagter Trieb des Menschen ist.
Aber der Mensch hat auch den veranlagten Trieb, Gemeinschaft anzustreben und Anerkennung zu erfahren. Und wir denken, dass im Endeffekt der
Trieb eine Gemeinschaft zu bilden stärker ist, weil wir ohne eine solche nicht leben können.
Der Mensch wünscht sich ein Leben im Frieden, denn nur so kann er glücklich sein. Zusätzlich kommt die über die Jahre gesammelte Erfahrungen, dass
Krieg keine Lösung ist und die anerzogenen moralischen Grundsätze,
anderen nicht zu schaden um selber Glück zu erfahren, hinzu. Durch diese ist der
Mensch viel zu gebildet, als das er sich von seinen Trieben leiten lässt. Deshalb lässt sich die These von Hobbes im Hinblick auf unsere heutige Gesellschaft nicht bestätigen.