Udo: Herzlich Willkommen zu unserem
Interview mit dem bekannten Philosophen, Mathematiker und Staatstheoretiker
Thomas Hobbes!
Thomas: Vielen Dank. Ich freue
mich hier zu sein.
Udo: Heute wollen wir unser
Gespräch komplett Ihrem Werk „Leviathan“ und dessen Aussage widmen. Blicken wir zunächst auf die
Entstehungsgeschichte des Buches.
Thomas: Zur Zeit der Entstehung „Leviathans“
1651 herrschte in meiner Heimat England gerade der Ausnahmezustand eines
Bürgerkrieges. Damals ließ ich mich vor allem von den chaotischen Zuständen
beeinflussen. Auch der „Naturzustand“ der nordamerikanischen Ureinwohner, der
sich durch Unabhängigkeit vom Staat auszeichnete, inspirierte mich.
Udo: Sie sprechen von einem
Naturzustand. Können sie uns diesen näher erläutern?
Thomas: Aber gern. Der
Naturzustand zeichnet sich, wie bereits erwähnt, durch das Fehlen eines Staates,
also einer ordnenden Macht, aus. Dieser Staat stellt allerdings eine Notwendigkeit
zur Abschaffung des natürlichen Kriegszustandes dar. Der Naturzustand zeichnet
sich durch den Krieg „aller gegen alle“ aus, da dem menschlichen
Selbsterhaltungstrieb freier Lauf gelassen wird. Dieser Trieb zeichnet sich
durch die drei Attribute Konkurrenz, Ruhmsucht und Misstrauen aus. Die Menschen
fallen über einander her, um sich gegenseitig auszuplündern, zu unterwerfen
oder zu töten.
Udo: Wie könnte man denn ihrer
Meinung nach von diesem Naturzustand zum Staat gelangen?
Thomas: Damit ein Staat existieren
kann, müssen alle Bürger damit einverstanden sein zu Untertanen zu werden. Eine
zweite Voraussetzung ist, dass unter den Bürgern geschlossene Verträge
eingehalten werden. Durch das Bild des biblischen Ungeheuers Leviathan kommt
dem Staat eine nahezu göttliche Macht auf der Erde zu. Da der Staat aber auch
in den Bürgerkrieg zurückfallen kann, lässt er sich auch als „sterblicher Gott“
bezeichnen.
Udo: Was zeichnet ihrer Meinung
nach denn diesen Leviathan aus?
Thomas: Er ist nicht abwählbar
und nicht anklagbar. Aufgrund seiner Souveränität teilt sich das Wohl des
Volkes. Der Leviathan bekommen das Recht, zwischen Frieden und Schutz zu wählen
und die Presse zu zensieren. Auch bekleidet er ein oberstes Richteramt und ist oberster Kriegsherr, wodurch er über Gerichtsbarkeit und Kriegshandlungen entscheiden kann.
Udo: Gibt es etwas wie Belohnung
und Strafe?
Thomas: Ja. Der Strafvollzug
dient zur Besserung des Sünders, beziehungsweise zur Warnung anderer. Durch das
Gesetz der Natur trägt Leviathan die Verantwortung gegenüber Gott.
Udo: Vielen Dank für das
Interview, Herr Hobbes!
Caro&Jonas
Euer Interview ist bis auf zwei Aspekte fast druckreif! Einerseits habt ihr das Schaubild falsch gelesen - nicht die Bürger haben das Recht, zu zensieren, sind oberster Richter usw. - sondern Leviathan! Andererseits liegt die Verantwortung gegenüber Gott bei Leviathan, nicht umgekehrt. Trotzdem prima!
AntwortenLöschenEs ist ein sehr gutes Interview. Gut ist es , weil es auch noch über das Diagramm hinaus geht (historische Hintergründe).
AntwortenLöschenIhr habt euch viel Mühe gegeben und die Aufgabe gut umgesetzt.